Das Team - Profis und Freiwillige
Wir hatten bereits angefangen - Saverio, Antonio und ich - als meine Schwester Edith mit ihren Freunden Daggi, Tom und Werner am Samstag den 11. Oktober nach einer langen Reise mit Auto und Schiff bei uns eintrafen, sie wollten helfen und nicht nur das Olivenöl zuhause geniessen. 
Am 12. ein kleiner Einführungskurs und am 13. Oktober haben wir gemeinsam in 2 Stunden die ersten 120kg gepflückt, die Biancolilla (fast alle Oliven von einem einzigen Baum). 
Leonardo Cannata hatte uns eingeladen, seine kleine private Mühle in Santa Margherita del Belice mit einer kleinen Menge auszuprobieren und diese Einladung haben wir natürlich gerne angenommen. Es war nicht nur ein besonders schöner Tag, an dem wir die Gastfreundschaft und das gute Essen der Familie Cannata geniessen durften. Besonders interessant war es, das Funktionieren dieser kleinen Mühle zu beobachten...naja, vielleicht schaffen wir es in ein paar Jahren so eine zu kaufen
In den darauf folgenden Tagen gab es viel zu tun und wenig Zeit zum Nachdenken. Die Bäume in Agareni sind gross und waren ausgesprochen voll: Start der Arbeit um 7.00 wenn Antonio kam, um 10Uhr Kaffeepause, Mittagspause um 12 Uhr und dann bis 16.00. Anschliessend ging's in die Mühle, wie immer bei Giuseppe Li Petri, Frantoio Li Petri. Tag fuer Tag haben wir das aus den Oliven gepresste Öl in einen 1000 Lt. Edelstahl Behälter gegeben, der mit einem schwimmenden Deckel das frische Öl vor dem Sauerstoff schützt. Langsam, werden die Behälter voll und nun soll das Öl ruhen.  Es war eine anstrengende aber gute Zeit.
Hier könnt ihr schauen wie wir die Zeit verbracht haben Olivenernte 2019, Menfi (AG), Olio Ciaccio
Als unsere freiwilligen Mitarbeiter und Gäste wieder den langen Weg nach Köln nahmen haben wir 2 Ölproben nach Sciacca gebracht. Bei Damiano Licata im Assessorato Regionale dell'Agricoltura, dello sviluppo rurale e della pesca mediterranea erhalten diese Proben von einer extra geschulten Panel Experten Gruppe eine organoleptische Untersuchung. Nicht nur der Gehalt an freier Fettsäure, ein Wert der wie andere Parameter durch die chemisch-physikalische Analyse festgestellt wird, bestimmt die Klassifizierung des Olivenöls. Es gibt strenge sensorische bzw. organoleptische Anforderungen, die erfüllt sein müssen. Nicht weniger als 21 potenzielle Fehlattribute dürfen in einem extra vergine Olivenöl nicht vorkommen. Positiv-Attribute sind fruchtig, bitter, scharf und deren jeweilige Intensität. Fuer die Güteklassenbestimmung ist die sensorische Prüfung entscheidend.
Schaut Euch die Risultate unserer Untersuchung an. Im ersten Fall handelt es sich um die Mischung die auf unseren Bäumen in Agareni wächst: die Biacolilla Olive, die Cerasuola Olive und die Nocellara del Belìce. Im zweiten Fall ist es nur die Biancolilla Olive. Wir sind sehr stolz, denn es handelt sich bei beiden um wirklich gute Extra Vergine d'Oliva Öle. 
Blend aus Biancolilla, Cerasuola und Nocellara del Belice
Biancolilla
Ja, wir haben viel gelernt im letzten Jahr und viel investiert. Zum ersten Mal können wir sagen, dass wir bewusst Qualität produziert haben. Nach der Ernte haben wir entschlossen so weiter zu machen und zu versuchen im nächsten Jahr aus einer Reserve endlich auch eine bestimmte Anzahl an Flaschen zu produzieren.
Am Ende möchten wir uns wirklich noch einmal bedanken nicht nur bei den freiwilligen Helfern, die es möglich gemacht haben einen grossen Teil der Oliven mit der Hand zu ernten! Das war gut für die Bäume und für das Öl. Danke!
Auch an alle unsere Kunden in Deutschland und in Italien geht unser Dank fuer das Vertrauen und dann natürlich besonders an Edith Goergen und Alberto Reguzzi in Köln, an Stefan Ruf in Berlin, an Tiziana Visconti in München und an Barbara Rosner in Bochum und an alle die netten Menschen die in den letzten Jahren ihren Freunden und Bekannten unser Olivenöl schmackhaft gemacht haben.
Naja und dann sind da noch Antonio, Leonardo, Franziska, Sonia, die Familie Li Petri und viele andere Menschen, die uns in unserer Arbeit und in unserem Lernprozess unterstützen. 
... und um 17.00 waren wir in der Ölmühle Li Petri!
Nach einer Stunde kam das frisch gepresste Öl und sah so aus! 
 Leider kann ich Euch nicht den Duft übermitteln und auch nicht den Geschmack aber glaubt mir :-), es ist sehr gut!
Jetzt wird geerntet und dann wird das Öl ruhen! Wir melden uns wieder!


Am 10. Oktober werden wir mit der Ernte beginnen. Zuerst werden wir die Biancolilla Olive ernten, denn sie ist schon gut reif.
Dann wird es weitergehen mit der Nocellara del Belice und am Ende di Cerasuola. Es wird eine schöne aber auch harte Arbeit werden, denn jeden Abend werden wir die frisch gepflückten Oliven in die Ölmühle Li Petri bringen und da muss man dann warten bis man dran ist. Am Ende des Tages fällt man tot ins Bett um dann am nächsten Tag um 7 wieder fit zu sein!
Wir werden Ende der Woche freiwillige Helfer bekommen aus Köln!
Wir werden dann erzählen wie es läuft.
In der Zwischenzeit haben wir schon einmal die onlineshops der Einkaufsgruppen in Köln und Berlin geöffnet. Ihr könnt also vorbestellen! Bis bald! 



Gestern hat es endlich, nach 3 Monaten Trockenheit, ein paar Stunden lang geregnet. 
Die Olivenbäume sehen jetzt wirklich glücklich aus.

Während der langen Trockenzeit haben wir dreimal 5 Std. lang die Bäume bewässert. Als Zusatz zum Wasser gab es natürliche Stärkungsmittel für die Bäume, die uns Leonardo Cannata unser Agrartechnischer Berater empfiehlt und die wir bei Maria Franziska Rindler aus Meran und ihrer Intact Firma bestellen. Leonardo selbst hat Weinreben und Olivenbäume - Le Sette Aje a Santa Margherita di Belice, ganz in der Nähe.  Und Maria Franziska ist eine ganz besondere Frau, die mit viel Geduld und Wissen ganz natürliche Mittel für die Landwirtschaft entwickelt hat. Die Mittel dienen der Stärkung biologischer Abläufe.  Ja, es geht um Agro Homöopathie, Homöopathie für Pflanzen. Wir lernen viel und haben das Gefühl, dass die Bäume einverstanden sind.  Aber wie man hier sagt ist das Wasser vom Himmel unersetzlich!

Jetzt ist jeder Tag wichtig. Man muss beobachten, sehen wie sich die Oliven entwickeln. Gleichzeitig werden Absprachen mit der Ölmühle getroffen. Wann öffnen sie, denn ohne Ölmühle geht es nicht. Anfang/Mitte Oktober geht es dann los mit der Erntearbeit.
In der Zwischenzeit sind die Trauben reif geworden und es geht zur Weinlese. Die Rebe ist Alicante Bouschet. Dank des tiefroten Fruchtfleisches wird sie hier auch "Rossissima" genannt.
Wir melden uns sobald das erste Olivenöl aus der Mühle kommt, damit Ihr bestellen könnt.  

Wir alle hatten Angst um die Olivenbäume, denn sie mögen genauso wenig wie wir diese plötzlichen Klimawechsel. Im Mai lag die Entwicklung der Frucht noch sehr zurück, die Blüte war gerade erst vorbei und der Olivenkern hatte sich noch nicht geformt. Das Risiko ist in dieser Phase, dass bei einem zu schnellen Temperaturwechsel alle Früchte herunterfallen, d.h. der Olivenbaum, der sich gefährdet fühlt, wirft die kleinen Früchte ab.

Wir hatten Glück, nicht so viele andere Olivenbauern hier in der Gegend: in der 2. Juliwoche sahen die Weintrauben und viele der Oliven so wie auf den Fotos aus! Sie haben es geschafft. An einigen Bäumen hängen so viele Oliven, dass wir jetzt schon die Zweige absichern mussten. Aber das heisst noch lange nicht, dass es eine reiche Ernte wird. Viele Gefahren könnten in der Zeit bis Oktober die Bäume und das Wachstum bedrohen und ab jetzt auch die Frucht selbst.
Auch die Apfelsinen sehen schon ganz gut aus! 
Es ist heiss, wirklich schwer erträglich in den Mittagsstunden. Man muss um 6 Uhr auf dem Feld sein, um etwas tun zu können, oder abends nach 18.00 Uhr.  Und bald geht die Weinlese los...das wird hart!

Seit Mai regnet es nicht. Die Wurzeln de Olivenbäume suchen sich das Wasser, fast unglaublich. Sie sind in der Lage, selbst geringe Anteile an Feuchtigkeit und Nährstoffen aus der Erde herauszuholen. Das Wachstum der Wurzeln passt sich der Bodenbeschaffenheit an. Erst am Samstag haben wir die Oliven zum ersten Mal bewässert und mit natürlichen Stoffen etwas gestärkt.

Aber die Hitze hat auch positive Aspekte: sie müsste der Olivenfliege die Vermehrung schwer machen! Hoffen wir es!!

Im Oktober letzten Jahres haben wir uns entschlossen, unsere Produktion dem Kontrollsystem für den ökologischen Landbau anzupassen. Wir wissen zwar, dass wir keine Chemie verwenden und noch nie verwendet haben, glauben aber, dass es wichtig ist, dies auch zertifizieren zu lassen.
Außerdem wollen wir mehr lernen, über den Boden, die Schädlinge, wie man den Pflanzen und Bäumen auf natürliche Weise helfen kann, wie der Prozess in der Ölmühle genau aussieht und wie man wirklich gutes natives Olivenöl erkennt. Die Qualität von Olivenöl hängt von vielen einzelnen Produktionsstufen ab, beginnend mit Baumart und Boden über Klima, Erntezeitpunkt, Art der Ernte und der verbleibenden Zeit vor dem Pressen. Das nach dem Pressen entstandene Olivenöl wird dann analysiert und in Güteklassen eingeteilt. Dabei werden bis zu 28 chemisch physikalische Parameter in Laboruntersuchungen geprüft. 
Als wesentlichste Qualitätsanalyse hat das International Olive Oil Council (IOOC)  und die Europäische Kommission eine offizielle Methode zur objektiven Beurteilung von einwandfreien Geschmack und Geruch entwickelt. Die Methode trägt den Namen „Paneltest für native Olivenöle“ und erfordert mind. 8, max. 12 ausgebildete Tester für ein gültiges Ergebnis.

Neben unserer Arbeit auf dem Feld und unter den Bäumen haben wir als den Winter zur Fortbildung genutzt. In Sciacca, unsere Nachbarstadt gibt es ein ausgezeichnetes regionales Büro, das die Produzenten von Olivenöl bei ihrer Arbeit unterstützt. Man kann dort kostenlos die chemische Analyse machen lassen aber auch in Forschungsprojekten oder Fortbildungsprogrammen mitmachen.

Aristoil ist ein interessantes europäisches Projekt, in dem Partner aus Griechenland, Malta, Spanien, Zypern und Italien ihre Olivenöl Produktion vergleichen und, unter Anderem, versuchen den Polyphenol_Gehalt der Öle aufzuwerten. Polyphenole beeinflussen nicht nur den Geschmack sondern haben eine hohe antioxidative Wirkung und sind daher sehr wertvoll für unsere Gesundheit. Je höher der Polyphenol-Gehalt, desto besser sollte das Olivenöl sein. Wir dürfen mitmachen und lernen viel.

Im März wurde dann ein Kursus für die Beurteilung von Geschmack und Geruch angeboten und wir haben mitgemacht. Soviel habe ich selten in einer Woche gelernt! Die Vorträge der Experten waren nie langweilig und außerdem musste jeder von uns 20 Schülern (fast alle Produzenten) individuell 20 verschiedene Öle testen. 
Es ist die Ausbildung zum Panel Experten, allerdings muss man noch weitere 20 Öle testen. Es ging uns nicht um einen neuen Beruf sondern wir wollten einfach besser verstehen, wie gut das Öl das wir produzieren ist.   

Während des Kurses haben wir Leonardo Cannata kennengelernt. Er selbst ist Produzent hier im Belice Tal – Le Sette Aje  -  aber auch Agrartechniker und seit 2 Monaten haben wir mit ihm einen Beratervertrag unterschrieben. Naja, jetzt fühlen wir uns irgendwie sicherer und voll mit neuen Energien.

In der Zwischenzeit ist der Frühling gekommen, nicht nur die Obstbäume sondern auch die Olivenbäume blühen inzwischen. Wind zur Bestäubung der Blüten gibt es genug. Es muss allerdings auch warm sein, denn sonst kommen die Bienen nicht heraus und in diesem Jahr ist es noch recht kühl. 
Über Ostern waren meine Schwester Edith und Alberto aus Köln hier und haben auch ein bisschen geholfen und wir haben gemeinsam ein wenig Sizilien genossen! Es war schön zusammen.




Liebe Freunde unseres Olivenöls!
Wir danken ganz herzlich für Euer Vertrauen und Eure großzügigen Einkäufe. Wir haben alle Vorräte unseres natives Olivenöls 2018 verkauft! Es gibt nichts mehr! Jetzt hoffen wir alle, dass unsere Olivenbäume auch im Jahr 2019 gut produzieren. 
Mit dem Beschneiden der Olivenbäume beginnt die Arbeit nach der Ernte
Das Erste ist das Beschneiden, eine schwierige und aufregende Arbeit, denn viel steht hier auf dem Spiel: die Qualität und Quantität der Oliven und natürlich des Öls. Man muss es lernen und das dauert lange. Wir hatten dieses Jahr einen jungen Experten Antonio Bivona, den wir extra für diese Arbeit eingestellt haben. Es war beeindruckend Antonio bei der Arbeit zuzuschauen. Bevor er den ersten Schnitt tat betrachtete er sich jeden Baum von allen Seiten, wie ein guter Frisör. Erst dann fängt er langsam und gezielt an zu schneiden.
Dezember 2018 bei den Bäumen in S.Vincenzo
Nach 200 Bäumen tun nicht nur die Arme weh
Ende Dezember hat uns Antonio verlassen. Er lebt schon seit vielen Jahren in Bergamo, in Norditalien wo er sich wie viele Sizilianer sein Geld im Bauwesen verdient. Es ist schade, denn Sizilien braucht sein Talente vor allen Dingen in der Landwirtschaft und Antonio ist nicht nur ein Experte sondern auch ein sehr angenehmer Mensch. Es ist nicht einfach solche Mitarbeiter zu finden.
Im Februar haben wir uns also entschlossen einen Kursus zu besuchen: das konservative Beschneiden von Olivenbäumen. Es war sehr interessant und lehrreich.
Gian Carlo Cappello erklärt und zeigt was man bedenken muss
Der Kursus war eine sehr gute Initiative unserer Nachbarn - die Fattoria Lombardo . Ein Wochenende und Interessierte aus ganz Sizilien, jung, alt, Frauen und Männer, Experten und Anfänger, aus ganz Sizilien!! Wir haben viel gelernt, nicht nur über das Beschneiden sondern vor allen Dingen über den Boden und den Humus. Voller Mut haben wir es dann bei unseren eigenen Bäumen versucht anzuwenden. 
Die elektrische Schere erleichtert die Arbeit 





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