Das neue frische Olio Ciaccio 2021 kann schon vorbestellt werden. 

Für die Einkaufsgruppe Köln hier , für die Einkaufsgruppe Berlin hier und für  alle anderen Interessierten hier .

In diesem Jahr werden wir 3 unterschiedliche Olio Extra Vergine d'Oliva, kurz OEVA, produzieren. 

Wir möchten Euch gerne die Wahl der Vielfalt näher bringen, damit Ihr den Reichtum des Olivenöls besser geniessen könnt. Und dazu gibt's hier ein bisschen Information und eine Anleitung zum Olivenöl probieren. 

Im Mittelmeerraum gibt es über 1500 für den Anbau genutzte Olivensorten, von denen die meisten in Italien zu finden sind, allein hier in Sizilien finden sich 40 verschiedene Sorten.

Allein in diesem unseren Olivenhain (er heisst AGARENI) gibt es neben den 4 wichtigsten Sorten in dieser Gegend, den Kulturen Nocellara del Belìce, Cerasuola, Biancolilla und Giaraffa, 4 Baume, die noch andersartige Oliven tragen. 

Die Geschichte der der Vielfalt der Olivenarten im Mittelmeerraum erzählt von einem langen langsamen Anpassungsprozess an die unterschiedlichen Boden- und Klimabedingungen, teilweise spontan und teilweise vom Eingriff der Menschen hervorgerufen. Die Vielfalt der heutigen Sorten ist das Ergebnis dieser grossen Biodiversität, ein Reichtum der erhalten bleiben sollte. Die verschiedenen Olivenbäume fühlen sich in ihrem gewohnten regionalen Umkreis besonders wohl und das führt unter Anderem natürlich auch zu ausgezeichneten Ergebnissen.  Dem Anbau bestimmter Sorten mit ihrem ganz eigenen Charakter in bestimmten Umgebungen, kombiniert mit jeweils spezifischen Anbaumethoden, verdankt Italien seine Olivenöle von besonderem Wert.  
Der Olivenhain von SAN VINCENZO, auch hier eine grosse Vielfalt, im oberen Teil 30 junge Bäume der Kultur Nocellara del Belìce 
Die fuer das Belìcetal typischen und am meisten verbreiteten Olivensorten sind die Nocellara del Belìce, die Biancolilla, di Cerasuola, die Giaraffa und einige weniger bekannte Sorten.  Auf unseren Olivenhainen stehen alle dieser Bäume, meistens sogar ohne eine bestimmte Ordnung, durcheinander. Das hat seinen Sinn, Vielfalt tut gut, sagt der Bauer, die Bäume helfen sich gegenseitig bei der Abwehr von feindlichen Agenten, jeder auf seine Weise. Jede Sorte hat andere Merkmale und das Zusammenspiel macht stark. Und das Olivenöl? Traditionell wird hier einfach gemischt, alle Sorten werden zusammen gepflückt und gepresst  und das funktioniert, es entsteht ein Gleichgewicht zwischen den unterschiedlichen Sorten. Natürlich ist das Olivenöl jedes Jahr etwas anders, denn die Bäume tragen nicht in jedem Jahr die gleiche Anzahl von Früchten, in einem Jahr gibt es mehr Biancolilla, im nächsten Jahr mehr von einer anderen Sorte. Naja, so garantiert man sich auch, dass jedes Jahr genug Olivenöl zumindest fuer den Eigenverbrauch da ist. Genau diese traditionelle Mischung verkaufen wir euch jetzt schon seit vielen Jahren in dem 5 Lt. Kanister.
Der 5 lt. Kanister der traditionellen Mischung der Kulturen Biancolilla, Nocellara del Belìce, Cerasuola und Giaraffa
Und nun zu den Sorten:
Die Biancolilla Olive ist hell grün und hängt an den Zweigen fast wie eine Weintraube. Wenn sie reif ist wird sie immer gelber und auch ein bisschen hellrot.

Sie produziert Olivenöle mit leichter oder mittlerer Fruchtigkeit. In der Nase gibt es Empfindungen von grünen Mandeln, seltener von Artischocken oder Tomaten. Am Gaumen ist die Intensität von Bitter und Würze meist leicht, selten mittel. Reife Früchte produzieren süße Öle. 

Die Cerasuola Olive ist kleiner und hängt verstreuter. Ihr Reifungsprozess ist von wunderschönen Rot Tönen geprägt. Sie lässt sich schwer pflücken. Diese Olive enthält die meisten Polyphenole, die den guten bitteren Geschmack bestimmen.

Das Olivenöl ist mittel oder stark fruchtig, eine starke Intensität von grünen Früchten mit einem Hauch von Gras, Distel und Tomate. Reife Früchte produzieren Öle mit Noten von reifen Tomaten und Thymian. 
Die Nocellara del Belìce Olive ist grün und rund mit helleren kleinen Flecken und bleibt auch bis zur Reife so.

Sie schafft es alleine, ein Olivenöl von hoher olfaktorisch-gustatorischer Intensität zu produzieren. Es schmeckt bitter und pikant, wie es sein sollte. 
Und schliesslich die Giaraffa Olive, sie ist riesengross und wird schwarz, wenn sie reif ist. In der Gegend von Palermo wird sie als Tafelolive benutzt.

Das Olivenöl, dass sie produziert ist leicht fruchtig, wenig bitter und pikant, süß im Geschmack. Vielleicht schmeckt es etwas nach Mandeln. 




Wie gesagt, hat jede Olive ihren besonderen Geschmack. Aus den 4 Olivenarten können viele verschiedene Olivenöle entstehen, wenn sie getrennt gepflückt und verarbeitet werden, wenn die Olivenöle und nicht die Oliven gemischt werden. Diese Art zu arbeiten hat einen doppelten Sinn. Es geht nicht nur darum die Vielfalt der Geschmäcke dem Verbraucher nahe zu bringen. Es geht uns auch darum, die Vielfalt als Wert zu erhalten und aufzuwerten. Wir möchten es verhindern, dass sich die wenigen Sorten von Olivenbäumen, die sich fuer den Intensivanbau und die Mechanisierung eignen, immer weiter verbreiten und eben diese Vielfalt zerstören.  Dazu brauchen wir allerdings eine Mühle, die auch kleine Mengen mit grosser Aufmerksamkeit verarbeitet und das ist in den grossen Mühlen unmöglich, da muss es schnell gehen. Also haben wir uns entschlossen, gemeinsam mit einem Freund in eine eigene Mühle zu investieren. 2022 wird das entscheidende Jahr. 
Aber schon 2021 wird es ausser unserer traditionellen Mischung Olio Ciaccio 2021 auch 2 Auslesen geben: das OEVO Agareni 2021 (Biancolilla 60%, Cerasuola 30% und Giaraffa 10%) und das OEVO San Vincenzo 2021 und das ist die Nocellara del Belìce rein. Eine begrenzte Anzahl wird es geben...noch lernen wir.
Und nun zum Kosten, denn auch Ihr könnt noch etwas lernen, jedes Olivenöl schmeckt anders und wenn Ihr es richtig probiert, könnt Ihr entscheiden, welches Ihr lieber möchtet.
Wir selbst haben einen intensiven Kursus mitgemacht.

Hier https://www.dasgoldderbauern.de/wissenswertes/wie-verkoste-ich-olivenol-1/ gibt's eine Schritt-für-Schritt Anleitung für die Olivenölverkostung zuhause... wir danken Michaela Bogner.
Olivenöl wird ähnlich wie Wein, aber doch ein bisschen anders verkostet. Am besten probieren Sie das Olivenöl pur in einem tulpenförmigen Glas, das sich z. B. für Grappa eignet. Warum pur probieren? Mit Weißbrot schmeckt gutes Olivenöl zwar immer, es verfälscht jedoch den Gesamteindruck vom Öl.
Trinken Sie nach jedem Olivenöl einen Schluck leicht prickelnden Mineralwassers und essen Sie einen kleinen Schnitzen säuerlichen Apfel ( z. B. Granny Smith), um alle Geruchs- und Geschmackssinne für das nächste Öl bereit zu machen. 
Hier die Verkostung Schritt für Schritt:
  • Gießen Sie etwa zwei EL Olivenöl ins Glas
  • Umfassen Sie das bauchige Glas mit einer Handfläche und decken Sie die Öffnung mit der anderen Hand ab. Dies ist wichtig, damit die flüchtigen Aromen im Glas verbleiben.
  • Erwärmen Sie das Öl in Ihrer Handfläche und schwenken Sie dabei das Glas etwas. Die flüchtigen Aromen lösen sich bei einer Temperatur von ca. 28 Grad Celsius am besten aus dem Öl.
  • Nehmen Sie die Hand von der Glasöffnung und riechen Sie mit jedem Nasenflügel ein- oder zweimal intensiv ins Glas hinein: Was ist der erste sensorische Eindruck? Riechen Sie grüne pflanzliche Noten oder eher heuartige, vergorene, ranzige Fehlnoten?
  • Nehmen Sie einen kleinen Schluck des Olivenöls. Ziehen Sie während das Öl noch im Mundraum ist, zwei oder dreimal scharf Luft zwischen den geschlossenen Zähnen ein. Dabei entsteht ein schlürfendes, schmatzendes Geräusch. In Italien nennt man diesen Vorgang stripaggio. Das Einziehen des Sauerstoffs bewirkt, dass das Olivenöl in der gesamten Mundhöhle und im Rachen verteilt wird wodurch alle Geschmacksrezeptoren angeregt werden.
  • Dann schlucken Sie das Olivenöl und beobachten Sie welche Sensationen sich im Hals entwickeln. Anschließend atmen Sie tief durch die Nase aus. Somit gelangen die flüchtigen Aromastoffe des Olivenöls zu den Rezeptoren im Nasenraum, die diese Informationen ans Gehirn weiterleiten. Die Geruchs- und Geschmacksforschung spricht dabei von der retronasalen Aromawahrnehmung.
  • Bewerten Sie für sich nun das Öl anhand folgender Fragen:
    • Riechen Sie pflanzlich grüne Noten ähnlich wie frisch geschnittenes Gras, Wildkräuter, Artischocke oder Strauchtomate?
    • Schmecken Sie die Bitternoten und die Schärfe? Das sind Qualitätsmerkmale hochqualitativer Olivenöle. Je schärfer und bitterer das Öl, desto mehr Polyphenole, natürliche Antioxidantien, sind im Öl enthalten.
    • Wie entwickeln sich Schärfe und Bitternoten am Gaumen und im Rachen? Sind sie nur kurz wahrnehmbar oder lang anhaltend?
    • Wie fühlt sich das Olivenöl im Mund an? Ist die Textur des Öls eher dick- oder dünnflüssig für Sie?

      Das Öl sollte einen frischen, nicht ölig-dickflüssigen Eindruck im Mund hinterlassen.

Naja, das Glas ist blau, damit man die Farbe des Olivenöls nicht sieht, denn die sagt nichts über die Qualität. Aber jetzt reicht es erst einmal. Viel Spass beim Bestellen und hoffentlich wird die Ernte gut!













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