Vito Ciaccio und seine Olivenbäume

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Vito Ciaccio hat über 90 Jahre in Menfi gelebt und sich sein Leben lang um die Landschaft gekümmert, indem er auf seinen Feldern Oliven, Trauben, Apfelsinen, Zitronen und vieles mehr angebaut hat.
Vito Ciaccio in seinem Olivenhain
Menfi ist eine kleine Stadt an der Südküste von Westsizilien, nicht weit von Selinunte und der Mündung des Flusses Belìce entfernt, in der Provinz von Agrigento. An klaren Tagen kann man die Insel Pantelleria am Horizont entdecken.Hier im Tal des Flusses Belìce erlebten die Menschen im Jahr 1968 ein schweres Erdbeben. Jahrelang hat auch die Familie von Vito Ciaccio in einer Behelfsbaracke gelebt, denn der Wiederaufbau war eine lange und umstrittene Geschichte. Gibellina, ein stark beschädigter Ort in den Bergen wurde 14 km entfernt neu aufgebaut. Noch heute diskutiert man diese Entscheidung...Ein Besuch dieser Orte ist aber gerade deshalb sehr interessant. Viele bekannte Künstler haben sich damals mit dem Thema Stadt- und Landschaftsbau beschäftigt und ihre Spuren findet man überall.
Sein ganzes Leben beschäftigt sich Vito mit seinen Oliven
Heute ist Menfi zum großen Teil wieder aufgebaut, die Baracken sind entfernt und man versucht, an die Zukunft zu denken. Die Zukunft heißt hier immer noch Landwirtschaft auch wenn es hart ist von den Erzeugnissen zu leben, denn die Preise, die der Großhandel für Obst, Gemüse und Getreide zahlt, erlauben keine Entwicklung und oft kein
Die Landschaft um Menfi herum
Man muss also versuchen, selbst seine Produkte zu verkaufen und das ist nicht einfach, vor allen Dingen, wenn man den ganzen Tag auf dem Feld arbeitet. Oder man braucht Genossenschaften. Aber auch diese brauchen Zeit und gute Leute, die alle anderen zusammenhalten und eine intelligente Marktpolitik voran bringen. Und man braucht Vertrauen...
Das alte Gibelina wurde mit einem Leichentuch aus Beton zugedeckt
Als Vito Ciaccio 80 Jahre alt wurde, erklärte er seiner Frau Maria und seinem Sohn Saverio, dass es so nicht weitergehen konnte. Er schaffe nicht mehr, alles alleine und das Geld, dass er für seine Trauben bei der Genossenschaft und für seine Oliven in der Ölmühle bekam reichte nicht, um jemanden zu bezahlen und einzustellen. Ganz zu schweigen von den Zitrusfrüchten, die sowieso keinen Markt hätten. Es wäre also besser, das Land zu verkaufen. Und damit fängt unsere Geschichte an, denn Vito Ciaccio war kein reicher Bauer. Was konnte man aus drei Hektar Land erwirtschaften, wenn man die Arbeit regulär bezahlen wollte?
Die in Asche gegarten Artischocken schmecken am Besten auf dem Feld
Mit dieser Aufgabe haben wir uns die letzten Jahre beschäftig und immer Neues dazu gelernt.
Leuchtende Orangen


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