Ich habe lange nicht geschrieben, nichts erzählt und doch ist seit dem letzten Mal viel passiert. Und eben deshalb hatte ich einfach keine Zeit. Seit Wochen denke ich an Euch und jetzt habe ich es endlich geschafft, mich an den Schreibtisch zu setzen. Das Licht draußen ist wunderschön, jetzt, nachdem es tagelang gestürmt hat und wieder einmal viele Boote den Flüchtlingen den Tod gebracht haben. Schrecklich!
Die"Festung Europa" wird ummer schlimmer und vor allen Dingen dümmer: beiuns in Sizilien zum Beispiel brauchen wir Menschen, die sich hier ansiedeln, die ein neues Leben beginnen wollen und die auch etwas Ahnung im Bereich Landwirtschaft bei unseren Klimabedingungen haben, also Menschen aus Nordafrika!!!! Anstatt also eine Willkommen- und Integrationspolitik zu praktizieren, lassen wir die Menschen vor unseren Küsten ertrinken oder bezahlen die Lybische Küstenwache für das Blockieren der Boote. Es ist total unsinnig. Unser Mitarbeiter und seine Familie kommen aus Tunesien. Sein Wissen und seine Professionalität was die Pfl ege und den Anbau von Oliven betrifft ist für uns ein grosser Vorteil und nicht nur das, wir lernen viel auch über die Kultur, das Essen, die Landschaft und wir fühlen uns mit unserem Nachbarn Tunesien, das näher ist als der italienische Kontinent, stark verbunden. Chetoui und Chemfali sind die beiden ältesten und wichtigsten Olivensorten in Tunesien, die es schaffen, sich dem Klimawandel anzupassen und das heißt an die dort ansteigende Trockenheit und Hitze, wenn es nicht gerade Überschwemmungen sind. Genau wie hier bei uns und das ist klar, denn wir sind nur 200 km von Tunesien entfernt. 
Und nun zu unserenOliven: wir haben viel getan in diesem Winter, die Olivenbäume geschnitten und das Holz gesammelt, das Überschwemmungsgebiet gereinigt, die Olivenbäume mit natürlichem Dünger gestärkt und geduldig auf Regen gewartet. Trotz mangeldem Regen war die Natur wie immer großzügig und schon im Februar waren wir von Blüten umgeben. 
Ende März kam meine Familie zu Besuch und wir haben in unserem großen schönen Haus gemeinsam ein wunderbares Osterfest verbracht. 
Kleine Ausflüge in die Umgebung - Selinunte, Sciacca, Marsala, Mazzara, la Riserva dello Zingaro, Gibellina....was sollen wir zuerst unseren Gesten zeigen? Sizilien ist wirklich ein Paradies, vielleicht ist es besser zu sagen, es könnte ein richtiges Paradies sein, wenn die Menschen die Natur und auch deren Bedürfnisse mehr respektieren würden. Wir haben das Osterfest gemeinsam auch mit unseren Hühnern und Gänsen verbracht, die uns ihre Rieseneier für künstlerische Malereien geschenkt haben. 
Ja. und jetzt sind wir wieder mit unseren Olivenbäumen und den Problemen der Trockenheit alleine. Die Blütezeit ist sehr delikat, viel entscheidet sich im Monat Mai. Wieviele von den tausenden Blüten werden die Frucht entwickeln und wieviele Früchte werden am Baum bleiben? Der Klimawandel ist ein großer Risikofaktor: Trockenheit im Winter und Regen während der Blütezeit sind nicht die besten Vorraussetzungen für eine gute Ernte...

Wir halten Euch auf dem Laufenden.....

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