Wenn es kangsam aus der Mühle kommt und uns mit seinem Duft betäubt, dann bestreichen wir frisches Weißbrot damit (wir begießen das Brot, das Olivenöl muss heraus tropfen, wenn wir ins Brot beißen), etwas Origan darauf und essen es direkt in der Mühle, alle zusammen. Das heißt auf sizilianisch "pane cunzato" oder "gewürztes Brot". Ein totaler Genuss, ein Ritus!
Olivenöl ist ein essentieller Bestandteil der mediterranen Küche und nicht nur der Küche. Auch in der Kosmetik spielt es eine wichtige Rolle. Wichtig ist, dass Olivenöl hauptsächlich aus ungesättigten Fettsäuren besteht, die unser Körper nicht selbst herstellen kann aber dringend braucht. Ihre Zusammensetzung unterscheidet sie von gesättigten Fettsäuren, die wir in erster Linie durch Milch- und Fleischprodukte aufnehmen. Gesättigte Fettsäuren verstopfen bei übermäßigem Verzehr die Gefäße, während ungesättigte Fettsäuren sie frei halten. So kann die Verwendung von Olivenöl Herz-Kreislauf-Erkrankungen vorbeugen. Olivenöl ist leicht verdaulich, regt den Gallenfluss an und kann bei Magenleiden einen beruhigenden Effekt haben. Pur mit Zitronensaft wirkt es auf nüchternen Magen abführend. Die Deutsche Gesellschaft für Ernährung empfiehlt für einen gesundheitlichen Effekt 10 bis 15 g Olivenöl täglich. Ein Esslöffel Olivenöl entspricht in etwa 10 g. Bei dauerhaftem Verzehr hält es den Cholesterinspiegel in Balance und beugt Krankheiten vor. Soweit das rohe frische Olivenöl extra vergine! Und wir hier verbrauchen sicherlich mindestens einen Esslöffel am Tag
Aber kommen wir auf unser "Pane Cunzato" zurück: Ihr könnt es auch zuhause machen, wenn das frische native Olivenöl ankommt. Das Ganze kann auch bereichert werden, mit Tomaten,  Sardellen, Käse, das Wichtigste ist, dass nicht mit dem Olivenöl gespart wird. Hier die Basis Anweisungen: Das Brot halbieren. Beide Hälften mit reichlich nativem Olivenöl extra beträufeln. Das Brot mit Sardellenfilets, dem in Scheiben geschnittenen Käse, den Tomatenscheiben und mit getrocknetem Oregano bestreuten, mit Salz und Pfeffer würzen.
Das Brot wieder zusammensetzen, leicht andrücken und nach Belieben vor dem Genuss einige Minuten im Backofen erwärmen lassen. Wesentliche Merkmale der Zubereitung sind die Weichheit des Brotes und die Knusprigkeit seiner Kruste. Das Brot sollte frisch gebacken und sofort gewürzt sein. Alternativ sollte es vor der Verkostung einige Minuten aufgewärmt werden. Da es sich um ein einfaches Rezept handelt, hängt das Geheimnis eines guten Cunzato-Brots von der Qualität seiner Zutaten ab. Das Brot sollte am besten im Holzofen gegart werden, der Käse von einem vertrauenswürdigen Erzeuger aus der Region, die Tomaten aus dem Garten und so weiter....ich will Euch die Lust, es zuhause zu machen, nicht nehmen!

Ja, das frische Olivenöl ist ein wirklicher Genuss und das nicht nur auf dem Brot, roh zu Salat, Fleisch, Fisch, in die Suppe, über das Gemüse, es macht einfach alles geschmackvoller.
Frisches, ungefiltertes, kaltgepresstes Olivenöl ist nicht klar sondern trüb, das solltet Ihr wissen. Genau wie frisch gepresster Orangensaft enthält es eine kleine Menge an Rückständen in Form von Wasserpartikeln, Schaleresten, Fruchtfleisch und Kernresten, die direkt aus der Olive stammen. Deswegen ist das ungefilterte Olivenöl trüb. Der trübe Aspekt von ungefiltertem Olivenöl ändert sich nach und nach, durch die natürliche Wirkung von Schwerkraft, Temperatur und Zeit. So kann man beobachten, wie sich die Rückstände mit der Zeit auf dem Boden des Gefäßes ablagern, genau wie bei frisch gepresstem Orangensaft.

Frisches ungefiltertes Olivenöl hat einen maximalen Gehalt an Chlorophyllen und bioaktiven Verbindungen, die für den besseren Geschmack verantwortlich sind. Im Allgemeinen enthält ungefiltertes Olivenöl aufgrund der Partikel der Olivenschale und des Fruchtfleisches bis zu 5 % mehr Polyphenole und natürliche Antioxidantien (Chlorophyll, Hydroxytyrosol, Oleocanthal etc.). Damit diese aber nicht verloren gehen, empfehlen wir, diesen Saft roh oder zum Kochen bei niedrigen Temperaturen (Eintöpfe, Pfannengerichte usw.) zu verwenden. Die Rückstände im frischen, ungefilterten Olivenöl sind dafür verantwortlich, dass es schneller verdirbt. Deshalb muss es sehr sorgfältig geschützt werden, vor allem vor Licht, Sauerstoff und Wärme (aber bitte das Olivenöl nicht in den Eisschrank stellen!). Und das ist der Grund weshalb wir uns für die Bag in Box Verpackung entschieden haben. Ihr könnt das Olivenöl ohne Bedenken in der Verpackung lassen. Es ist geschützt und bleibt frisch!

Die Frage, die uns immer wieder gestellt wird ist, ob man/frau mit Olivenöl auch braten, schmoren, frittieren und backen kann. Wir sagen, na klar und das versuche ich Euch jetzt zu erklären. Olivenöl ist sogar bestens zum Braten geeignet. Die Deutsche Gesellschaft für Ernährung empfiehlt Olivenoel als erste Wahl zum Braten und zum Frittieren. Man sollte nur wie bei jedem Lebensmittel darauf achten, dass es nicht anbrennt. Entscheidend ist also der sogenannte Rauchpunkt des Olivenöls. Er liegt für Olivenöl nativ extra ca. bei 180 °C, viel höher als bei vielen anderen Fetten. OK, aber das heißt nicht, dass nan nicht aufpassen muss. Erhitzt das Olivenöl kurz alleine in der Pfanne, bevor Ihr mit dem Anbraten beginnen. Wenn es aber über der Pfanne raucht, dann ist die Temperatur zu hoch. Sobald ihr Euer Bratgut (Gemüse oder Fleisch) hinzugebt, sinkt die Temperatur durch das enthaltene Wasser schnell deutlich unter 180 °C. Der Dampf beim Braten oder Frittieren ist, im Gegensatz zum Rauch, nicht schädlich.
Aus Erfahrung sage ich Euch, dass ich diesen Rauchpunkt noch nie erreicht habe und unsere sizilianische Küche ist ohne Frittieren und Braten unvorstellbar. Ich habe ein bisschen im deutsch sprachigen Internet gestöbert, vielleicht erklären die folgenden Artikel warum wir hier ohne Bedenken mit Olivenöl Brasten, Frittieren und Backen, warum wir der Meinung sind, dass alles besser schmeckt.
https://olivenmax.de/darf-man-mit-olivenoel-braten/
https://www.foodhunter.de/braten-schmoren-und-frittieren-mit-olivenoel/
Vielleicht ein kleiner Tipp: das junge, frische Olivenöl könnt Ihr ja hauptsächlich roh verwenden, auf Salat, Gemüse, Fisch, Fleisch, in der Suppe und das etwas ältere Olivenöl, das vom vorigen Jahr zum Beispiel, das könnt Ihr zum Braten, Frittieren, Backen verwenden. So mache ich es.
Und hier ein paar Rezepte https://www.chefkoch.de/rs/s0/oliven%C3%B6l+sizilien/Rezepte.html , so ähnlich machen wir es auch. Und was das Backen betrifft fangt doch mal mit dem Kuchen hier an https://www.wildeisen.ch/rezepte/sizilianischer-olivenoelkuchen


 

Fangen wir beim Ende an, unser Olivenöl ist eine Art Botschafter, der viele Menschen, vor allen Dingen in Deutschland erreicht und das ist möglich, weil in Deutschland viele Menschen kleinere oder größere Einkaufsgruppen gebildet haben und sich Jahr für Jahr darum kümmern, dass unser Olivenöl verteilt wird. Wir danken ganz besonders Edith und Alberto in Köln, Barbara und Familie in Bochum, Tiziana und Umberto in München und natürlich den Berlinern.

In diesem Jahr hat uns zum ersten Mal Manfred Kirschner aus Berlin besucht. Er leitet dort seit vielen Jahren die Galerie Crystal Ball und seit vielen Jahren schon kommt unser Olivenöl in Berlin in der Galerie an. Ganz toll war für uns im Jahr 2017 die Superolive , eine Vernissage mit Performances "Auf unserer Vernissage kommt alles zusammen, zum einen eine ständig wachsende Gruppe von Leuten aus Berlin, die das besondere Olivenöl von Saverio Ciaccio schätzen, zum anderen Saverio selbst – und in diesem Jahr insbesondere Berliner Künstlerinnen, die jeweils mit ihrer eigenen ästhetischen Position dazu beitragen, die Olive zu dechiffrieren. Als römischer Architekt hat sich Saverio schon immer mit Konstruktionen beschäftigt – bei SUPEROLIVE geht es darüber hinaus um die Konstruktion neuer sozialer Beziehungen, durch die eine partizipierende Gestaltung europäischer Landschaften erst möglich wird. Die künstlerischen Statements zum Thema sind vielfältig und öffnen die thematische Perspektive, der Herstellung eines direkten authentischen, nachhaltigen Handels, einer Achtsamkeit auf das Wesentliche auf lustvolle, ironische wie poetische Art. Die Verschränkung und Organisation dieser unser Leben bestimmenden Elemente kommt einem exemplarischen oppositionellen Entwurf gleich, der zumindest für die teilhabenden Menschen etwas zum Positiven ändert."
Manfred war 10 Tage dabei, bei der Olivenernte und hat nicht nur bei der Ernte geholfen sondern uns und allen unseren Freunden diese Etiketten geschenkt. 
Viele Freunde unseres Olivenöls füllen es in kleinere Flaschen ab und verschenken es dann weiter. Die Etiketten sind genau für diese Geschenke gedacht! Danke lieber Manfred! 
Manfred war hier mit Stefan Ruf, der seit vielen Jahren die grosse Berliner Einkaufsgruppe koordiniert. Wir kennen uns schon lange und haben viel zusammen gemacht, unter Anderem eine Reise nach Sizilien von der Stefan auch einen kleinen Video Bericht realisiert hat Teresa unterwegs mit Le Mat in Sizilien  Das war vor vielen Jahren aber hat sicherlich dazu beigetragen, dass die Berliner Einkaufsgruppe schon lange und gut funktioniert. 
Und nun zur Ernte, die Oliven waren weniger als sonst (der Klimawandel macht ihnen zu schaffen) aber sie waren wirklich sehr schön, vor allen Dingen die Biancolilla Olive und aus diesem Grund haben wir uns entschlossen, in diesem Jahr das Biancolila Olivenöl rein zu produzieren und anzubieten. 
Das Wetter war ausgezeichnet, Sonne, warm, Wind aber nicht zuviel. Wir hatten schon viel geerntet mit unseren Mitarbeitern als wir Besuch  von den Einkaufsgruppen Berlin - Manfred und Stefan - und München - Tiziana Visconti und Umberto Zamuner - bekamen. Es hat Spass gemacht, sie in unser Team zu integrieren und so haben wir es in 3 Wochen geschafft, bevor der Regen kam. 
Wir danken unseren diesjährigen Gästen für das Interesse, die gute Laune, den Einsatz, das kollektive Kochen und die gemeinsamen Abende und wir danken für die Koordination der Einkaufsgruppen! Denn ohne diese wäre unser Projekt viel schwieriger. So wissen wir, dass unser Öl nicht nur gut schmeckt sondern auch Menschen und Kulturen verbindet. Das motiviert, es immer besser zu machen und dafür sind wir Euch allen dankbar.
Und dann haben wir abgefüllt, verpackt, die Etiketten drauf geklebt, die Kisten gebaut...Heute sind die letzten Kisten nach München und Bochum von hier abgereist während in Köln heute schon drei Kisten angekommen sind. Berlin ist auch auf dem Weg. Wir hoffen alles kommt gut an und es schmeckt Euch! Das Packen ist immer eine komplizierte Arbeit aber die Kisten sind wirklich toll! Macht was daraus.

Zuerst einmal die guten Nachrichten: unseren Bäumen und den Oliven geht es gut!!! Wir haben wegen Hitze und Trockenheit viel bewässern müssen in diesem nicht mehr aufhörendem Sommer und dann, Ende September, haben wir wirklich Glück gehabt! 


Der verheerende Wirbelsturm, der am 30. September mit Wassermassen und Hagel im Nachbarort Santa Margherita Belìce nicht nur die Kaktusfeigen, die Weinberge und die Olivenhaine zerstört hat sondern auch jahrhundertealte Bäume entwurzelte, ist bei uns nur am Rand vorbeigezogen. Es war trotzdem furchtbar....unvorstellbar, was unsere Freunde in Santa Margherita erleben mussten. Und es wird nicht der letzte Wirbelsturm sein...während ich schreibe war heute Nacht schon wieder ein furchtbares Unwetter - der Klimawandel macht es uns Bauern noch schwieriger, das Risiko steigt, nichts kann mehr verlässlich geplant werden! Leider müssen wir auch den Start-up unserer Mühlengesellschaft Oliobionte, von der wir Euch im letzten Artikel erzählt haben, um ein Jahr verschieben. Die Gewerbegenehmigungen sind noch nicht eingetroffen und auch die Solaranlage muss erst genemigt werden.

Auch bei uns in San Vincenzo hat der Sturm einen Baum zerrissen. Der Baum war voll mit Giaraffa Oliven, die wir vor allen Dingen für die Auslese Agareni benutzen.  Diese Olivenart hat in diesem Jahr Schwierigkeiten gehabt, es gibt wenig Ertrag. Auch aus diesem Grund werden wir in diesem Jahr keine Agareni Auslese produzieren und anbieten. 
Die Giaraffa Olive
Auch die Olivensorten Cerasuola und Nocellara haben vor allen Dingen unter den seltsamen Temperaturschwankungen Anfang Juni gelitten, gerade in dem Moment wo sich die Blüten zu Früchten entwickeln. Viele haben es nicht geschafft, es gibt weniger Früchte. Aus diesem Grund werden wir wahrscheinlich auch nicht die San Vincenzo Auslese anbieten können.
Die Cerasuola Olive
Die Nocellara Olive
Auch die Biancolilla Olive hat durch diese abrupten Temperaturschwankungen Schaden erlitten aber die Bäume haben nur Stellenweise ihr Oliven verloren. Es gibt genug Biancolilla und vielleicht schaffen wir es, Euch davon eine Auslese anzubieten.
Wir werden also in diesem Jahr hauptsächlich unser klassisches Olio Ciaccio produzieren, d.h. die traditionelle Mischung aus allen in unseren Hainen vorhandenen Olivenarten, Biancolilla, Cerasuola, Nocellara und Giaraffa, die Ihr schon seit vielen Jahren in dem 5Lt. Kanister kauft. Wir haben bei unserer Rundfrage Anfang des Jahres erfahren, dass es Euch weiterhin gut schmeckt. Im Jahr 2022 werden wir es nicht mehr im 5 LT. Kanister anbieten sondern nur noch in der Bag in Box. Das hat viele praktische Gründe: es wiegt weniger, ist leichter zu handhaben, hält das Olivenöl länger frisch und kann einfacher entsorgt werden. Wir raten Euch auf jeden Fall, das Olivenöl in dunkle Glasflaschen umzufüllen. Falls Ihr weitere Informationen braucht meldet Euch bei uns.
Olio Ciaccio in der Bag in Box wird im Jahr 2022 für unsere Einkaufsgruppen 80 Euro kosten, wie immer inbegriffen Mehrwertsteuer und Transportkosten. Leider wurde dieser Preisanstieg notwendig, denn die Kosten der Mühle, der Verpackung und des Transportes sind um mehr als 20% gestiegen.
Olio Ciaccio - 5LT. Bag in Box 80 Euro
Am Ende der Erntezeit werden wir sehen, ob wir Euch noch eine besondere Auslese anbieten können. Falls die Oliven dazu reichen, sagen wir Euch frühzeitig Bescheid. Falls Ihr besondere Wünsche habt. meldet Euch direkt bei uns. 
Jetzt bestellt erst einmal Euer jährliches Olivenöl über die Einkaufsgruppen:
- für die Kölner und Freunde hier: https://unseroel.blogspot.com/p/blog-page.html
- für die Münchner und die Italiener hier https://oliociaccio.blogspot.com/p/o.html
 oder direkt an renate.goergen@gmail.com
und wünscht uns eine gute Ernte!  






Es gab viele Gründe, es doch nicht zu tun und Ihr kennt viele davon, der unbestreitbar wachsende Klimawandel, der natürlich die Landwirtschaft besonders trifft, Krieg und kriegerische Kulturen überall, die ständig steigenden Produktionskosten, no future? Aber wir haben uns Mut gemacht und im Juni 2022 gemeinsam mit Freunden die Firma gegründet, die unsere eigene Ölmühle bewirtschaften soll!


Wir, das heisst Leonardo Cannata, den Ihr ja schon kennt, denn wir haben Euch oft von ihm, seinem agronomischen Wissen und seinem Naturwein - Le Sette Aje - erzählt, Tiziana Visconti und Umberto Zamuner, unsere Freunde aus Neapel, die in München leben und natürlich Saverio Ciaccio und ich, Olio Ciaccio, dass Ihr ja alle kennt.

FRANTOIO OLIOBIONTE, eine kleine Ölmühle nur für unsere Oliven, mit der wir dann den ganzen Produktionsprozess kontrollieren! Schon oft haben wir Euch erzählt, wie sehr es uns betrübt, in den grossen Ölmühlen keine direkte Kontrolle über den Bearbeitungsprozess der Oliven zu haben, ganz abgesehen davon, dass man nur mit grossen Schwierigkeiten die Oliven malen kann, wann und wie es gut wäre. Aber, was passiert in den Maschinen, das war immer unser grosser Zweifel. Leonardo hatte uns schon vor ein paar Jahren von seinem Minifrantoio erzählt, wir waren begeistert und auch Ihr habt die unterschiedliche Qualität getestet und so haben wir halt geplant unsere Oliven gemeinsam zu verarbeiten. Gemeinsam planen, lernen und riskieren, um bessere Qualität zu produzieren und diese Qualität zu verbreiten, das ist das Ziel von unserer kleinen Firma. 
Die Vielfalt unserer Oliven über die wir gemeinsam verfügen werden und der Olivenöle, die wir daraus gewinnen können, wird sich erhöhen. Unsere Olivenbäume stehen auf unterschiedlichen Erdböden und in sehr unterschiedlichen Gegenden, in der Nähe vom Meer und auf den Ausläufern der Sikanischen Berge, auf Lehmboden und Kalkstein. Die Oliven werden zu unterschiedlichen Zeiten reif und schmecken anders! Wir werden also mit unserer kleinen Mühle viele verschiedene Olivenöle produzieren können und gemeinsam mit Euch dann entscheiden, welches jeder/jedem von Euch besser schmeckt.  
Hier ist sie die kleine Ölmühle, die wir anfangs benutzen werden, später wollen wir uns eine etwas stärkere anschaffen, die uns ermöglicht, unsere ganze Olivenproduktion selbst zu verarbeiten. Der Mühlenbetrieb wird in dem roten Haus auf den Olivenhainen von Leonardo in Arcera, ein ungestörtes Tal mitten im Belìce Tal, zwischen Santa Margherita Belìce, Sambuca und Contessa Entellina. stattfinden. Für uns ist es ein ziemlich weiter Weg, den wir zur Erntezeit jeden Abend zurücklegen müssen, damit die Oliven auch innerhalb kürzester Zeit bearbeitet werden. Aber es wird sich lohnen!

Warum OLIOBIONTE? das muss ich Euch noch kurz erklären, auch wenn Ihr auf unserer firmeneigenen website  Oliobionte in Sizilien viele präzise Informationen findet. Der Holobiont - eine mikrobische Gemeinschaften, ein symbiotisches System aus denen der Boden, die Bäume, die Tiere und wir selbst bestehen - ist für uns ein Symbol, eine Verpflichtung, ein Leitfaden für die Herstellung eines guten nativen Olivenöls, jeden Tag, auf drm Feld, im Leben, in der Mühle. In einer Handvoll Erde sind mehr Lebewesen als in ganz New York, sie leben und arbeiten zusammen, auch wenn sie unterschiedliche DNA Ketten haben und anders sind. Das griechische Wort, das Lynn Margulis in den 90ger Jahren des letzten Jahrhunderts diesen Systemen gegeben hat - HOLOBIONT - bedeutet Einheit des Lebenskomplexes und das heisst, dass Vielfalt und Andersartigkeit zusammen arbeiten. Sie müssen in ihrem Schaffen unterstützt und nicht durch chemische Schadstoffe zerstört werden Und darum geht es uns, denn wir glauben, dass das die einzige Möglichkeit ist, unseren Planeten nicht zu zerstören. Naja, das "i", der Olivenbaum hat sich da so reingeschmuggelt, in das Wort OLO-BIONTE und so ist OLIO daraus geworden, wie das OLIO eben, das wir produzieren. Auch das ist eine Verflechtung...
Trotz Trockenheit und fast unerträglicher Hitze schon seit Monaten geht es unseren Oliven gut. Wir haben bewässert und gepflegt wo und wenn es möglich war, ein anstrengender Sommer, der noch nicht zu Ende ist. Anfang Oktober werden wir ungefähr wissen, wann die Olivenernte beginnen kann, wir werden schätzen können, welche Öle wir produzieren und wie wir alles organisieren, eher geht es nicht, denn es geht um lebendige Wesen, Holobionte eben.

Von der Küste ins Inselinnere so der genaueTitel der Sendung von Arte.tv vom 30/04/2022 

"Jede der vier Folgen der Dokureihe ist eine kulinarische Entdeckungsreise, die Begegnungen mit besonderen Menschen schafft. Die vierte und letzte Folge beginnt genau dort, wo Nordafrika näher ist als Italien: im tiefsten Westen Siziliens, genauer auf Favignana, der größten Insel des kleinen Ägadischen Archipels.
Schon zur Zeit der Phönizier wurde an der Westküste Siziliens Salz – auch als weißes Gold bekannt – gewonnen. Noch heute finden sich auf dem „Salzweg“ zwischen den Städten Trapani und Marsala alte Salinen.
Umgeben von den Hügeln des Belice-Tals im Westen Siziliens, setzen sich Cristina Cannata und ihre Schwestern dafür ein, dass das Erbe der sizilianischen Olivensorten nicht verloren geht. Auf nur wenigen Hektar Land bauen sie mehr Olivenarten an als anderswo im ganzen Land.
Raffadali ist zwar nur ein kleines Dorf, aber eine Hochburg für sizilianische Pistazien. Carmelo Plano setzt die Tradition seines Großvaters fort und widmet sich mit Leidenschaft ihrem Anbau. Das erfordert eine aufwendige Pflege. Aufwendig ist auch die Zubereitung einer Torte, die in den umliegenden Klöstern erfunden wurde.
Hinter altgriechischen Funden im Tempeltal von Agrigento liegt ein wahres Paradies: die antiken Gärten von Kolymbethra. Giuseppe Lo Pilato hat sie vor der Gier der Bauspekulanten gerettet und damit ein einzigartiges Naturerbe bewahrt. Hier wachsen uralte Zitrus- und andere Obstarten. "


So beschreibt Arte die Sendung, auf die wir Euch gerne aufmerksam machen, denn sie erzählt von unserer Gegend hier und von unseren Freunden mit denen wir zusammen arbeiten und von denen wir Euch schon oft erzählt haben: die Familie Cannata und die Le Sette Aje  
Und wo wir schon einmal beim Kulinarischen sind empfehlen wir - fuer die, die etwas italienisch sprechen - die Rezepte von Donna Rosalia  .Es ist wirklich eine tolle Familie, die auch noch ständig wächst. Der Wein ist ausgezeichnet, probiert ihn mal. 
Bevor wir Euch erzählen wie unsere Arbeit hier läuft, möchten wir uns noch einmal ganz herzlich bei Euch allen bedanken für das Vertrauen und die vielen Bestellungen und bei Edith und Alberto in Köln, bei Barbara in Bochum, bei Silke, Stefan, Mani und Merchan in Berlin, bei Tiziana und Umberto in München für die wichtige Verteilungsarbeit. Wir hoffen das Öl schmeckt Euch auch in diesem Jahr. Für ein feed back wären wir sehr dankbar!
Die Bilder erzählen von der Blühte  der Mandelbäume Ende Januar/Anfang Februar, ein wunderbarer Moment! Es ist Zeit, die Olivenbäume zu schneiden, denn bald werden auch diese wieder lebendig. Nach dem vielen Regen Ende 2021 ging es ihnen gut, das Gras unter ihnen war grün wie nie, wir haben dann schon einmal gedüngt (mit Naturdünger natürlich!) und das Gras auch gemäht, damit es auch als Dünger die Erde bereichert.  Wie immer gibt es viel zu tun. In diesem Jahr haben wir die Olivenbäume in Agareni kräftig geschnitten, sie brauchten es,  es wird ihnen gut tun. Nur müssen wird halt mit wenig Ertrag rechnen. Dafür gibt es viel Holz! Und wenn wir uns die Mühe geben, es nicht wie alle Anderen auf dem Feld zu verbrennen sondern klein zu sägen und gut zu stapeln,  dann wird es bei uns im nächsten Winter gut warm sein. Die kleinen Zweige und die Blätter werden zerkleinert und bleiben als Naturdünger unter den Bäumen. 
Der Winter hier war wunderschön. klare, sonnige Tage, ein herrliches Licht und überall die Farben der Zitronen, Apfelsinen, Mandarinen.  Aber leider kam der Regen nicht! Wie gesagt hat es im November, Dezember sehr viel geregnet, Regengüsse, die die Erde nicht auf einmal aufnehmen konnte und es gab viel Zerstörung auch bei uns auf den Feldern von San Vincenzo. Und seit dem fast nichts mehr, wir sind beunruhigt, vor allen Dingen für das Getreide!
Das Klima ist seltsam, auch jetzt ist es nachts noch kalt, wenn die Sonne da ist knallt sie und es wird heiss. Und Wind, ständiger Wind, starker Sturm, der alles austrocknet. Der Gemüsegarten muss schon jetzt bewässert werden!
Wasser ist ein grosses Problem, es wird gebraucht, denn ohne Wasser gibt es kein Leben, nicht für uns Menschen, Tiere. nichts wächst ohne Wasser. Wasser hat aber auch eine unglaubliche Zerstörungskraft. Es muss also gut verwaltet werden, damit es allen Menschen Tieren, Bäumen und Früchten, damit es der Erde dienen kann und sie nicht zerstört. In Sizilien gibt es genug Wasser, auch wenn es schon immer im Sommer sehr wenig oder garnicht regnet. Aber es regnet im Jahr und es regnet genug, wenn das Wasser nicht vergeudet würde. Schon in den 50ger Jahren des letzten Jahrhunderts gab es in Sizilien eine grosse, starke Bauernbewegung, die das Problem der Wasservergeudung an die Tagesordnung gebracht hat. Man brauchte Wasser für die Felder und natürlich Trinkwasser! Aber das Wasser floss aus den Bergen ins Meer ohne aufgehalten zu werden, bei jedem Regen und dabei entstand eine progressive Bodenerosion. Davon erzählt ausführlich schon Danilo Dolci in seinem Buch Vergeudung Bericht über die Vergeudung im westlichen Sizilien, Union Verlag Berlin 1965.
Ein sehr interessanter Mensch Danilo Dolci. gerne werde ich Euch noch mehr von ihm und diesen damaligen Prozessen erzählen, denn sie sind sehr aktuell. Es ging und geht um Rechte, Bodenschätze, Land, Mafia und Frieden - Pace - und dann kam das Erdbeben...
Inzwischen sind aus den Mandelblüten Früchte geworden, die Apfelsinen-, Mandarinen- und Apfelsinenbäume blühen, die Weinstöcke werden grün und die Oliven bereiten sich auf die Blüte vor, trotz aller Trockenheit.  Alles ist etwas spät dran in diesem Jahr, es wird und wird nicht richtig Frühling...wir sind besorgt, wir alle brauchen Frieden, um uns mehr und besser um unsere Erde kümmern zu können, denn es geht ihr nicht gut!

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