Wie wir angefangen haben....

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Vito Ciaccio hat sein Leben lang Olivenöl produziert, doch in den letzten Jahren wurden die herkömmlichen Vertriebswege immer unwirtschaftlicher. Früher kauften die Ölmühlen den Bauern zu einem geringen Preis die Oliven ab und verkauften das Öl dann an multinationale Konzerne, die mit ihren Öltankern das gesamte Mittelmeer abklapperten und das ganze Öl in ihren Tanks zusammengeschüttet haben. Das führte zum einen dazu, dass die Bauern nicht mehr genug erwirtschaften konnten um ihren Bedarf zu decken, zum anderen konnte man nicht erwarten ein Öl zu bekommen, dass der Qualität entspricht, die es hätte haben können. Wir - d.h. Saverio Ciaccio und ich wollten diese Situation verändern.
Vor der Ernte müssen die Nezte ausgebreitet werden
Es war uns klar, dass es sich bei dem Olivenanbau um eine komplexe Arbeit handelte, vor allen Dingen, wenn man nicht fest in Menfi wohnte. Uns erschien es am Wichtigsten, erst einmal Menschen zu finden, die bereit waren für Ciaccio’s Olivenöl einen fairen Preis zu zahlen. Wir suchten Menschen, die an der gesamten Geschichte interessiert waren und uns als faire Kunden bei unserem Vorhaben unterstützen wollten, indem sie den wahren Wert zu schätzen lernen. Denn darum ging es doch: das, was Vito Ciaccio bei der Ölmühle für seine Oliven bekam reichte nicht, um die ansteigenden Kosten zu decken. Und Letztere waren notwendig, weil Vito Ciaccio es alleine nicht mehr schaffte und Saverio Ciaccio seine Arbeit als Architekt in Rom nicht aufgeben wollte, um in Menfi sich um die Ölproduktion zu kümmern.
Vito Ciaccio mit 90 Jahren in seinem Obstgarten
Heute wissen wir, dass immer mehr Olivenhaine aus diesem Grund aufgegeben werden - nicht nur in Sizilien sondern überall in Italien, Griechenland, Spanien.
Reife Olvien
Aber was war ein fairer Preis? Um das zu bestimmen mussten wir erst einmal verstehen, welche Kosten eigentlich bei der Produktion von Oliven entstehen und das war nicht einfach. Saverio versuchte seinen Vater auszufragen, wie viele Stunden er pro Tage im Olivenhain verbrachte, welche Arbeit wie oft gemacht werden musste. Für seinen Vater war es klar, dass man sich jeden Tag um die Bäumen kümmern musste, es gab immer etwas zu tun, das Unkraut wuchs und die Bäume mussten sauber gehalten werden, damit sie atmen können. Es wurde uns klar, dass wir das Geschäft nur langsam an der Seite des Vaters lernen konnten aber auch während dieses Lernprozesses brauchten wir Kunden.
Unser Traktor
Meine Schwester Edith und mein Schwager Alberto Reguzzi aus Bergamo, die in Köln leben, hatten eine geniale Idee: Warum nicht einfach mal im Freundeskreis fragen, ob jemand mal so ein richtig gutes Olvienöl kennenlernen wollte. Ja und so haben wir mit den 5 Liter Kanistern angefangen, erst waren es wenige Bestellungen, aber die Qualität konnte überzeugen, es sprach sich rum und nach und nach wurde die Nachfrage größer.
Das Öl frisch aus der Mühle
Zum Prozess gehörte auch, dass die Leute lernten, was ein gutes Öl ausmacht. Ein Öl, dass so anders schmeckte, als das Öl, was sie aus dem Supermarkt kannten.
Unser erstes Prospekt
Der Preis? Im Jahr 2006 vor genau 10 Jahren – da waren schon ein paar Jahre dran - hatten wir 10 Euro pro Liter festgelegt. Es war deutlich mehr als das was Vito Ciaccio bei der Mühle bekam aber auch die Kosten waren angestiegen, denn man musste nicht nur die Arbeit auf dem Land sondern auch die Mühle bezahlen, das Öl lagern, die Kanister kaufen und verpacken und die Transportkosten nach Deutschland waren hoch.
Das Öl wird für den Transport vorbereitet
Aber trotz allem war Vito Ciaccio keinesfalls glücklich, eher skeptisch und besorgt, denn er sah sein kostbares Olivenöl in der Ferne verschwinden, ohne Geld dafür in den Händen zu halten.
Alberto kommt zur Olivenölernte
Und da hatten wir dann im Jahr 2006 die Idee, Alberto Reguzzi zur Olivenernte nach Menfi einzuladen, damit Vito und er sich kennenlernten und eine Vertrauensbasis entstehen konnte. Und das war wirklich eine gute Idee. Bis zum Ende seiner Tage im März dieses Jahres war Alberto ein wichtiger Name für Vito Ciaccio. Ihm vertraute er sein Öl an, vor allen Dingen in den schrecklichen 14 Tagen, an denen das Öl von Menfi nach Köln auf Reise war. Auch wenn Alberto nicht jedes Jahr kommen konnte haben wir es manchmal geschafft, ein Skype Treffen zwischen beiden Herren zu organisieren und auch das war wichtig


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